🇩🇪 Interessante Artikel/Links zu Fairphone und fairer Elektronik

Sehr interessant, wenn sich der “Senior Vice President of Hardware-Engineering” von Apple über das Fairphone und seine Modularität äußert:

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Und so ganz unrecht hat er mit einigen seiner Aussagen auch nicht. Gerade das sehr einfach zerlegbare FP2 kämpft wohl mit enorm vielen Kontaktproblemen und Fairphone hatte meines Wissens auch schon mal angedeutet, dass die Kontaktierungen mehr Material benötigen. Man erkennt ja auch bei den neueren Modellen, dass Fairphone Konsequenzen daraus gezogen hat. Und andererseits scheint aber ja auch Apple erkannt zu haben, dass eine gewisse Reparierbarkeit ganz nützlich ist (“Zusätzlich habe Apple weniger aggressiven Klebstoff eingesetzt, sodass das iPhone leichter geöffnet werden kann.” steht hier: iFixit: iPhone 14 ist das am besten zu reparierende iPhone seit Jahren)…

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Das liegt wohl im Wesentlichen daran, dass die EU langsam anfängt Gesetze zur Reparierbarkeit einzuführen. Apple versucht jetzt lediglich gerade so viel Reparierbarkeit (oder Schritte in die richtige Richtung) zu heucheln, dass Brüssel sich nicht genötigt sieht weitere Gesetze zu erlassen.

Aber garantiert liegt diese “Einsicht” von Apple nicht daran, dass die Chefs auf einmal ihr Herz für den Umweltschutz gefunden haben. Schließlich war die schlechte Reparierbarkeit nicht ohne Grund jahrelang ein Thema nach dem Schema: “Nicht reparierbar = mehr Neukäufe”.

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Podcast mit Fairphone, Shiftphones und Wetell

Die ersten 9 Min sind generelles blabla dann gehts mit Fairphone los, leider mit Übersetzung, sprich man hört immer ein DE-EN Mischmasch…

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  • Noud Tillemans (CFO and interim CEO of Fariphone) still hoping to find new CEO for next year, doesn’t exclude possibility to become CEO himself if search not successful
  • Fairphone made a profit in each 2020, 2021 and 2022, will make a loss in 2023
  • Fairphone wants to sell 500,000 Fairphones per year by 2026
  • Fairphones has increased “fair share” of 14 focus materials from 40% (FP4) to 70% (FP5)
  • more direct co-operation with Qualcomm
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Redakteure von ComputerBase haben sich mit Miquel Ballester von Fairphone auf der IFA unterhalten:

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Anknüpfend daran ein weiteres Interview auf der IFA - diesmal durchgeführt vom Standard mit Noud Tillemans:

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Bei folgendem Absatz aus dem Computerbase Artikel drängt sich m.E. schon die Frage auf, warum das so ist bzw. was es braucht, um das zu ändern.

In Vorbereitung der Veröffentlichung einer neuen Android-Version stellt sich unweigerlich die Frage, warum dieser Prozess so viel Zeit benötigt. Ist Android 14 nicht praktisch schon fertig? Immerhin steht Google selbst mit der letzten Beta 5.3 doch kurz vor der Veröffentlichung. „Andere erhalten frühen Zugang, wir nicht“, sagte Ballester. Der Zugang zu einem neuen Android sei ein Aspekt für den Fahrplan neuer Releases, ein anderer die notwendigen Tests mit den Netzbetreibern. Darüber hinaus müsse Fairphone auch ein „finales Android“ noch weiter auf gerätespezifische Bugs testen und optimieren.

Ist natürlich nur Spekulation meinerseits, aber es riecht für mich danach, dass ein Hersteller dafür Teil eines bestimmten Programms sein muss, welches ggf. noch zu teuer ist für Fairphone bzw. wo Fairphone einfach noch zu klein ist/nicht genug Geräte verkauft, um aufgenommen zu werden.

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Review des Fairphone 5 in DIE ZEIT / ZEIT ONLINE:

Dieses Smartphone soll zehn Jahre halten

Das Fairphone 5 kann man dank austauschbarer Teile und Software-Updates sehr lange nutzen. Aber möchte man das auch? Unser iPhone-verwöhnter Kolumnist testet.

Leider hinter einer Paywall. Irgendwas Besonderes im Artikel?

Edit: “Unser iPhone-verwöhnter Kolumnist testet” → ist das wieder so ein “Test” wie früher bei der ZEIT, als eine Redakteurin schrieb, dass sie froh war, dass das FP1 endlich kaputt gegangen sei? :thinking:

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Hier ein paar Auszüge, die vielleicht den Tenor des Artikels ein bisschen einfangen:

Change is in your hands” steht auf dem Akku, der durch die transparente Rückseite des Fairphones scheint. Gemeint ist natürlich der Wandel hin zu nachhaltigerer Technik. Aber mitgemeint ist auch, sich abzuwenden von neuen Innovationen alle zwei Jahre. Bin ich dafür bereit? Ich muss zugeben: Ich habe schon gern ein aktuelles Smartphone. Gerade die Sprünge der Kameratechnik machen für mich wirklich einen Unterschied, inzwischen fotografiere ich viel mit dem Handy, einfach weil die Fotos richtig gut aussehen. Ich will ein nachhaltiges Smartphone wollen. Aber will ich es auch wirklich benutzen?

Denn die Krux beim Fairphone ist: Was die Kamera, den Bildschirm und die Rechenleistung angeht, kann es mit den neuesten Geräten von Apple oder Samsung nicht mithalten.

(…)

News-Apps, Messenger und einfache Spiele laufen problemlos, aber bei grafisch aufwendigeren Anwendungen gerät das Handy ins Stocken. Die Bilder der Hauptkamera sind gut, die der Selfiekamera ordentlich, beide bekommen aber Probleme bei wenig Licht. Besonders enttäuscht hat mich das Ultraweitwinkelobjektiv, dessen Bilder unschöne Verwaschungen haben. Ich bin mir sicher: Für Schnappschüsse reicht es. Aber ich habe mit dem Fairphone 5 in der Tasche weniger Lust zu fotografieren als mit den aktuellen Modellen von Samsung, Google und Apple.

Auch sonst zeigt sich das Fairphone 5 in meinem Alltagstest als ein solides Mittelklasse-Smartphone: Gesichts- und Fingerabdruckerkennung funktionieren meistens ohne Probleme, 5G und Wifi 6E erlauben mir schnelle Datenverbindungen.

(…)

Nach eigener Aussage von Fairphone sind 70 Prozent der wichtigsten Materialien des Fairphone 5 recycelt oder fair gehandelt. Das Unternehmen setze sich auch für bessere Arbeitsbedingungen in der Lieferkette ein. Dafür bin ich durchaus bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Das Problem ist: Der eigentliche Preis ist noch viel höher – ich muss verzichten. Denn am nachhaltigsten ist es, gar kein neues Smartphone zu kaufen. Deshalb setzt Fairphone auf eine lange Lebensdauer.

(…)

Die Reparatur ist wirklich einfach und macht sogar Spaß. An sich sehr überzeugend. Aber leider bringt sie für die Alltagstauglichkeit auch wieder einen Nachteil: Das Fairphone 5 kann zwar Regen und ein paar Spritzer aushalten, einen Sturz in die Badewanne überlebt es aber vermutlich nicht.

(…)

Das Fairphone 5, das heute im Vergleich zu aktuellen Modellen in Ordnung ist, wird in zwei Jahren wahrscheinlich gerade noch okay, in fünf Jahren aber vermutlich technisch gänzlich abgehängt sein. Es dann wirklich für zehn Jahre zu benutzen, braucht schon viel Willen für "change ". Ich fürchte, ich habe den leider nicht.

Ich denke, der zuletzt zitierte Absatz bringt das Review auf den Punkt: Der Autor priorisiert Technologie auf dem allerneuesten Stand über Technologie, die alt werden kann, ohne dabei unsicher oder durch defekte Komponente unbrauchbar zu werden. Also einer, der alle 2 Jahre ein neues iPhone kaufen muss.

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Ok, danke für die Auszüge :slight_smile:

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Ein typisches Beispiel von:

“Ich würde ja nachhaltig kaufen. Aber nur, wenn es bei Luxus und Bequemlichkeit das Beste vom Besten ist und gleichzeitig kaum was kostet.”
und
“Leider ist das nichts für mich, weil blingbling fehlt und ich auch jeden zweiten Tag mein Handy in die Badewanne werfen will.”

Aus der Perspektive von jemandem, dem noch nie ein Handy nass geworden ist, einfach weil er aufpasst was er macht, sind das alles Ausreden um die eigenen Gewohnheiten nicht ändern zu müssen. Für solche Leute geht nachhaltig erst, wenn es nur noch nachhaltig gibt - aber bestimmt nicht vorher.

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“neue Innovationen” sagt alles… :face_vomiting::face_vomiting::face_vomiting:

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10 posts were merged into an existing topic: Use of old phones

Das könnte das aus fürs Rephone bedeuten… Keine Ahnung wie viele davon im Umlauf sind und naja Made In Germany ist ja auch Quatsch, dennoch einer weniger der versucht Dinge besser zu machen

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https://www.golem.de/news/mobile-seit-2017-mehr-als-450-smartphone-marken-verschwunden-2309-177893.html

Seit 2017 mehr als 450 Smartphone-Marken veschwunden

Auf dem Weltmarkt gibt es aktuell rund 250 Smartphone-Marken – vor sechs Jahren waren es mit über 700 noch deutlich mehr

Im Artikel wird Fairphone eine Zukunft entgegen zu dem Trend des Smartphone-Markensterbens prophezeit (und dabei auch auf den Fairphone-5-Test von Golem verlinkt):

Counterpoint geht davon aus, dass künftig weitere lokale Marken wegfallen werden. Lediglich spezialisierte Hersteller wie Fairphone mit seinen leicht reparierbaren, fairer hergestellten Smartphones könnten sich halten.

Außerdem dient das Fairphone 5 als Aufmacher-Bild. Aus der Bildunterschrift:

Spezialisierte lokale Hersteller wie Fairphone könnten sich auch in Zukunft in ihrer Nische halten.

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Gibt es eigentlich eine Firmensatzung bei Fairphone, die verhindert, dass irgendwann Samsung dort steht, Fairphone für eine Milliarde kauft und dann dicht macht?

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Ich empfehle dem Zeit Reporter https://tse4.mm.bing.net/th?id=OIP.VOnBdMbqSB-hahOE9n135wAAAA&pid=Api

“unerwartet”…

@RMW

Aber mal ehrlich, den Kamerasprung von 48MP auf 50MP merkt doch jede gleich oder etwa nicht?

Nein ernsthaft. Ich schrieb das kürzlich auch mal in einem anderen Post hier. Die technische Basis des FP4 ist schon gut, aber die Software braucht mehr Optimierung und auch Fehlerbereinigung. Wenn da nichts markantes passiert wird noch potentere Hardware künftig einfach nicht mehr ausreichen um neue Kunden von FP zu überzeugen. Wenn die Software beim FP4 oder FP5 weiterhin mit auffälligen Schwächen oder Fehlern, die lange Zeit nicht beseitigt werden das entscheidende Kaufkriterium bleiben wird Fairphone größere Mühe haben sich im Markt zu behaupten.
Preislich denke ich Fair hin Fair her sind Regionen erreicht wo das allein für viele Leute nicht mehr schwer genug wiegt.
Nachhaltigkeit und Fairness lassen sich nur schwer messen. Es gibt noch viele Benutzer die kein Problem damit haben regelmäßig neue unfaire Telefone zu kaufen mit modernerer Technik (egal ob die unbedingt gebraucht wird oder nicht - nice to have eben). Dann immerhin 2 Jahre Garantie und meist auch Updates, dafür günstiger. Für viele Benutzer ist das auch eine Art alltags- und wegwerf Artikel geworden. Mir ist noch nie ein Display wodurch auch immer gesprungen oder ein Telefon in welches Wasser auch immer gefallen. Ich habe aber oft den Eindruck, wenn das Teil mit so einem Umgang nicht klar kommt scheint es immer mehr an der Technik und nicht am Benutzer zu liegen. Also die Haltung - nicht schlechter Umgang sondern schlechte Technik.
Wenn jemand unbedingt die 2MP der Kamera mehr braucht kann es wohl nur für die geübten Augen sein da einen Unterschied zu erkennen, zumal im JPG Format nur 12 vielleicht 16MP übrig bleiben.
Ich behaupte selbst mit OLED Display würde ich da keinen markanten Unterschied erkennen und wenn doch liegt es wohl eher am Display oder der Software und nicht an der Kamera selbst.

Die 5G Funktionalität in meinem FP4 nutze ich bisher nicht, meine Fritzbox 6890 LTE beherrscht auch kein Wifi 6e. Ich hätte jetzt nicht so viel neuen Nutzen durch das FP5.

So lange es den Status “neu” hat, gibt es allgemein Aufmerksamkeit. Aber was ist in ca. drei Jahren wenn die HW eben nicht mehr neu ist, dann braucht es Eigenschaften für die Kunden bereit sind den geltenden Preis zu zahlen (mal angenommen 499€). Fairness, längere Garantie und leichte Reparierbarkeit sind zwar gut, aber es könnte schwer werden allein damit noch zu überzeugen. Der Markt ist eben noch zu verwöhnt regelmäßig mit neuer Technik gelockt zu werden, selbst wenn mehrheitlich nur ein Bruchteil davon dann auch wirklich nach Bedarf eingesetzt wird.

Ich bin gespannt ob und wann sich dieser Trend wandelt. Fairphone ist jetzt auch schon 10 Jahre auf seiner Mission.

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