🇩🇪 🇬🇧 Oberklasse-Fairphone (High-End-Fairphone)

Grüß euch,
wäre es nicht nachhaltiger, wenn ein neues Fairphone bei Verkaufsstart am neuesten Stand der Technik wäre? Ich meine damit neueste Software + Hardware und hochwertige, langlebige Materialien verbaut.
Momentan ist es ja mehr so am Stand von „vor drei Jahren” und nicht übermäßig hochwertig.
Es könnte ja ein Standard- und ein Premium-Fairphone zur Auswahl geben.
Und die Preisfrage spielt hier meiner Meinung nach eine Nebenrolle, Apple zum Beispiel verlangt ja auch um die 1000€ für ein neues Handy. (Die sind aber weit weg von Nachhaltig und fair)
Schöne Grüße Andl

Hello,
wouldn’t it be more sustainable if a new Fairphone was state-of-the-art when it went on sale? I mean the latest software + hardware and high-quality, durable materials.
At the moment it’s more like “three years ago” and not too high quality.
There could be a standard and a premium fairphone to choose from.
And the price question plays in my opinion a minor role, Apple for example is asking around 1000€ for a new phone. (But they are far away from sustainable and fair)
Kind regards Andl

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Was wäre ein konkretes Beispiel für “neueste Software + Hardware und hochwertige, langlebige Materialien”?
Android 9 ist aktuell genug, die 10 ist noch unterwegs, oder?
Und ich vermute, es wird “später” über Updates zur Verfügung stehen.

Das würde sicher mehr Aufwand bedeuten und es sieht so aus, als nur mit 1 Version die Firma schon genug zu tun haben. Die Shifphone haben viel mehr Versionen, aber ob das gut ist weiss ich nicht.

Nein, Preis ist wichtig, weil einfach nicht jeder 1000 EUR für ein Telefon ausgeben kann, bestimmt.

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Ok, ich picke da nur einen Punkt aus Deinem längeren Post raus, aber ist diese Aussage nicht masslos übertrieben?

Dazu muss ich sagen, dass ich seit Android 7 die Weiterentwicklung des OS als Feintuning auf hohem Niveau betrachte. Oder etwas überspitzt formuliert als auserzählt. Klar, hat man erst mal eine höhere Version gehabt und ist dann gezwungen, einen Versionssprung nach unten zu machen, gibt es definitiv Dinge, die man (schmerzlich) vermissen wird. Aber persönlich finde ich den Gewinn beim Sprung von 7 auf 10 deutlich weniger krass als von 4 auf 7 beispielsweise.

Und Hardware… ich finde es gut, dass Fairphone nicht beim schneller-höher-weiter mitmacht. Ja, wem das für irgendeinen Anwendungsfall tatsächlich nicht reicht, der hätte dann aktuell nur unfaire Alternativen. Aber ich würde auch nicht wollen, dass Fairphone sich gleich übernimmt, indem sie alles auf einmal lösen wollen. Es gab ja in der Vergangenheit schon oft genug Stimmen, denen das Fairphone bereits zu teuer war. Menschen, die gerne fair kaufen würden, es sich aber nicht leisten können.

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So einmal vielen Dank für eure schnellen Antworten. Ich werde darauf noch genauer eingehen.
Aber um vorwegzunehmen, dass sich dieser Post als schlechte Kritik verstanden fühlt. So sollte es nämlich nicht sein, ich wollte eher meine Ideen und Anregungen zur Diskussion beitragen.
Fairphone ist ja immerhin doch noch ein Unternehmen , das auf die Verkaufszahlen angewiesen ist.
Jedoch würde ich -sollte mein FP2 mal komplett den Geist aufgeben- mir auch wieder ein Mittelklasse FP3 um 450 € zulegen.
Allerdings wäre ich auch bereit für ein Oberklasse Modell um die 1000 € auszugeben.

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Android 10 ist nicht “unterwegs”, sondern seit vergangenem Herbst final verfügbar. Aber in der Tat hat Fairphone bereits angekündigt, das es irgendwann ein Update geben wird.

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Ich würde auch mehr Geld für ein Premium-Fairphone ausgeben wollen (mit zum Beispiel Bildstabilisator in der Kamera). Und angesichts der Tatsache, dass man trotz des modularen Designs das SoC-Herzstück nicht wechseln kann, hätte ich an Stelle von Fairphone auch einen Qualcomm-Chip aus der 8xxer-Familie genommen, der auch in fünf Jahren vermutlich noch ausreichend Leistung bringt. Wobei ich generell davon ausgehe, dass das FP3 mit flächendeckenderer Verfügbarkeit von 5G in zwei bis drei Jahren ohnehin obsolet sein wird, eben weil man den SoC nicht tauschen kann.

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Wir sehen uns dann in drei Jahren, wo 4G nicht abgebaut wurde und das Fairphone 3 deshalb immernoch problemlos funktioniert :wink: .

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Hier die aktuelle Situation zu den 5G-Frequenzen (2,1 & 3,6 GHz) in DE:

LTE-Stationen mit 800 MHz verfügen in etwa über eine Reichweite von 10-15 Kilometern (in Ausnahmen wurden in der Praxis auch schon 20 km erzielt)
[…]
Die ersten zur Disposition stehenden 5G-Frequenzen, welche im Juli 2019 endgültig versteigert worden, liegen hingegen auf Bändern im Bereich von 2,1 sowie 3,6 GHz. Bei letzterem kann man maximal von 1 km Reichweite ausgehen.
[…]
In einem Test auf 3,6 GHz konnten wir, ohne Hilfsmittel (Zusatzantenne) und mit Sichtverbindung, noch ungefähr noch 400-500 Meter von Mast ein Signal erhalten. Bei 100 Metern lag die Datenrate noch bei über 1 GBit pro Sekunde. Ab 300 Metern betrug die Geschwindigkeit noch gut 800 MBit, aber schon ab 400 Meter loggte sich der Router bei 5G aus und in 4G ein! Daher wäre diese Frequenz auch gänzlich ungeeignet für den 5G-Ausbau auf dem Land.

Ich denke nicht, dass 3G - geschweige denn 4G - in den nächsten Jahren abgeschaltet wird.
Die 2G-Technologie wurde ab 1992 eingeführt und erst jetzt haben gewisse Mobilfunkanbieter in einigen Ländern damit begonnen, 2G abzuschalten. So schalten z.B. in der Schweiz zwei der drei grossen Mobilfunkanbieter das 2G-Netz dieses Jahr ab.
In Deutschland, wo in vielen Region nicht einmal 3G-Empfang gibt, wird das wohl noch einiges länger dauern…
Und welche gewichtigen Vorteile 5G auf einem Smartphone hätte, ist mir auch noch nicht ganz klar…

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Ich finds spannend, dass du die “Benutzbarkeit” eines Smartphones an der Internetgeschwindigkeit misst. Für 95% der Sachen, die man tut, reicht 3G auch locker aus. Ich muss mir keine 4K-Youtubevideos anschauen, aber selbst wenn ich wollte könnte ich das mit LTE.
Das ist genauso wie mit 8K-Fernsehern. Die wird sich auch praktisch keiner kaufen, einfach weils keinen Unterschied mehr gibt. Ob ich jetzt 50MBit hab oder 250 ist komplett wurscht. Ich lad mir ja keine 5GB Apps im mobilen Netz runter.

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Also ich nehme jetzt als Beispiel für Hardware nur mal das Gehäuse und Akkudeckel.
Lobenswert, dass das aus Recycling-Plastik gefertigt wird.
Sollte man, so wie es derzeit üblich ist alle zwei Jahre das Handy wechseln, ist dieses Cover natürlich besser.
Aber wenn man sein Handy, wie von FP angestrebt, über fünf Jahre nutzen will, wären hochwertigere Materialien besser, weil diese weniger oft getauscht werden müssten.
Und so verhält es sich auch mit dem “Inneren” des Handys.

Natürlich ist der Preis auch wichtig, aber wir kaufen hier alle das FP aus einem bestimmten Grund. Und wenn ich es dann über fünf Jahre oder mehr problemlos nutzen kann, dann ist ein höherer Preis in Ordnung.

Ok vielleicht ist die Aussage übertrieben, aber ich glaube nicht maßlos.
Bezüglich schneller-höher-weiter: es soll natürlich nicht so sein dass sich die Firmen gegenseitig mit minimalen Verbesserungen auf kosten der Umwelt oder der Arbeiter überbieten.
Aber wir sind uns hier glaube ich einig, dass jedes Handy auf dieser Welt ein “Fairphone” sein sollte.
Und da darf Fairphone(das Unternehmen) schon den Anspruch stellen, den Big Playern Konkurrenz zu machen. (Natürlich ohne sich zu übernehmen wie du sagst)

Android 9 aktuell genug? 10 ist auf dem Markt…

…und auf dem FP2 Android 7 mit einem Sicherheitsupdate Stand 05.10.2019 …

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Uuuh … es hat eine höhere, in der Sonne fröhlich funkelnde Versionsnummer.

Ja und? Android 9 wird von Google noch supportet. Wo ist das Problem?

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Da bin ich vollkommen bei dir. Es geht mir hier auch nicht um die Benutzbarkeit - die wird beim FP3 gewiss noch lange gegeben sein. Sondern eher die Begehrlichkeiten, die das unermüdliche Marketing der Hersteller und Carrier wecken und damit das Gefühl erzeugen soll, mit einem Telefon abgehängt zu sein, das „nur“ LTE kann …

@Andl stimme ich sofort zu. Ich hätte auch gerne das Doppelte ausgegeben, wenn ich dadurch ein schnelleres Handy mit besserer Kamera bekommen hätte, das auch mehr Jahre durch- und bei der Technik mithält. Die Performance ist schlechter (braucht z.B. länger für einen Neustart, den ich durch den Audio-Bug fast täglich durchführen muss, Apps stürzen häufiger ab, es braucht manchmal ein paar Sekunden bis es reagiert) als die des Huawei, das ich die drei Jahre davor genutzt habe und bei der Kamera hätte ich auch gerne ein Upgrade bekommen statt mich minimal zu verschlechtern. Ich bin absolut dafür Smartphones fair zu produzieren, viele Jahre zu verwenden und nur Verschleißteile auszutauschen, außerdem finde ich das plain Android ohne Bloatware sehr angenehm und es war für mich auch ausschlaggebend. Aber so wie es jetzt aussieht, würde ich mich in ein paar Jahren leider eher für ein neues Phone statt für Ersatzteile entscheiden, auch weil meins durch das Plastik außen bereits ein paar Dellen hat und in drei Jahren nicht mehr schick aussehen wird. Ein besseres und teureres Kameramodul anzubieten wäre aber z.B. schon ein Fortschritt.

Fair zu leben wird auch von Menschen präferiert, die kein Problem damit haben alle 2 Jahre 1k für ein Highend-Telefon auszugeben und genau für die Zielgruppe fehlt beim Fairphone was. Gefühlt ist es aktuell sehr auf einen niedrigen Preis ausgerichtet. Wenn ich ein Phone aber extra länger als normal benutzen möchte, kann ich auch lieber mehr als weniger dafür ausgeben :slight_smile:

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Rein unter dem Motto Fairtrade kann ich das verstehen. Aber ein Ziel von FP ist auch die Nachhaltigkeit. Und immer hip und aktuell (alle 2 Jahre neues Handy) hat in meinen Augen nichts mit Nachhaltigkeit zu tun.

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Ja, genau darum geht es doch, ein Handy eben länger als 2 Jahre zu benutzen. Deshalb sollte es dann wenigstens Highend und jahrelang nutzbar sein um nicht nach 2 Jahren wieder ausgetauscht zu werden. Mein Kommentar “die kein Problem damit haben” war darauf bezogen, dass man eben auch die Zielgruppe erreichen sollte, die das zwar können aber nicht wollen, weil sie lieber nachhaltig leben möchten. Deshalb sollte man nicht nur billige nachhaltige Smartphones, sondern auch highend produzieren, was sich diese Zielgruppe leisten kann und sonst alle zwei Jahre auch kaufen würde :slight_smile: Bisher gibt es mit dem Fairphone nur einen Ersatz für Menschen, die beim Smartphone-Kauf sehr aufs Geld schauen und sich deshalb mit mittelmäßiger Performance zufrieden geben. Wenn man das aber nicht will und auch nicht muss, dann ist das Fairphone bisher leider keine gute Alternative.

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Ok, mein “maßlos” kam aus dem konkreten Vergleich, dass Hardware von vor 3 Jahren erstens bedeutet, nur 1 Jahr neuer zu sein als das FP2. Und da ist meine Einschätzung, dass der Unterschied zwischen den Geräten größer ist (wobei mir die konkreten Erfahrungen mit der Konkurrenz fehlen).
Zweitens - und das finde ich noch wichtiger - sind 3 Jahre m.W. so in etwa der Zeitraum, in dem durchschnittlich Smartphones ersetzt werden, und über den es normalerweise Software-Support gibt. Daher suggeriert die Aussage in meinen Augen, dass 3 Jahre alte Hardware eigentlich schon so veraltet ist, dass man sie im Schnitt schon jetzt nicht mehr nutzen kann/sollte. Sicher, das muss nicht Deine Intention sondern nur meine Interpretation gewesen sein, aber ähnliche Aussagen finde ich im Netz öfter und da ist es meistens als Warnung gedacht, bloss nicht sowas Veraltetes zu kaufen. Und das gefällt mir nicht. Das FP2 ist 2015er Hardware + da läuft auch noch ohne Probleme Android 10 drauf, obwohl es mit 5 ausgeliefert wurde.

Aber klar, langfristig sollte in der Tat jedes Smartphone ein Fairphone sein. Und zugegeben, ich stecke nicht tief genug drin, um unternehmerische Entscheidungen der Firma abschätzen zu können. Aber erst letztens habe ich ein Interview mit Bas van Abel gehört, der auf die Frage nach anderen fairen Geräten (z.B. Tablets oder Laptops) bzw. der Marktausweitung in die USA geantwortet hat, dass Fairphone sich momentan in einer Phase befindet, erst eine operational excellence zu erreichen, die weitergehende Pläne erst ermöglicht. Wahrscheinlich kommt daher meine Abneigung, zum jetzigen Zeitpunkt schon von der “genau ein aktuelles Modell”-Politik abzurücken. Gut, irgendwann muss man sich die nächsten Schritte überlegen + drauf horchen, was Anklang finden würde.

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Ja das ist genau der Punkt.
Aber weil hier auch schon mit der Leistbarkeit argumentiert wurde, es ist natürlich auch klar, dass es viele Menschen gibt die sich kein 1000Euro Handy leisten können.
Ich selbst tu mir da als “Durchschnitts-Arbeiter” auch nicht so leicht, so eine Menge Geld zusammenzusparen.
Aber ich sag mal in unseren Gegenden scheitert es meistens eher am Nicht-Leisten-Wollen als am Nicht-Leisten-Können.

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