đŸ‡©đŸ‡Ș Fairphone 2 als BusinessgerĂ€t nicht empfehlenswert

Leider mal wieder ein negatives Statement zum Fairphone 2
Die Anschaffung eines Fairphone 2 ist offensichtlich ein ziemliches GlĂŒcksspiel. Privat kann man vielleicht mit der einen oder anderen UnzulĂ€nglichkeit leben oder man lĂ€sst sich auf die Odyssee des Reklamierens ein und hĂ€lt dann irgendwann ein wirklich funktionierendes GerĂ€t in den HĂ€nden. Was aber wenn ein Unternehmen sich auf dieses Spiel einlĂ€sst?
Ich selbst bin IT-Verantwortlicher im Unternehmen und habe vor einiger Zeit 2 StĂŒck davon beschafft - dies auch noch von mir empfohlen. Dann ein einziges Desaster. Die konkreten Probleme möchte ich jetzt nicht benennen, denn wir kennen ja die mannigfaltigen Varianten. Jetzt lĂ€uft es darauf hinaus, sich davon zu trennen und durch herkömmliche GerĂ€te zu ersetzen.
Es ist wohl bekannt, das IT-Mitarbeiter grundsĂ€tzlich immer unter Stress und Zeitdruck stehen, wer sich dann noch auf das Abenteuer Fairphone einlĂ€sst, braucht danach ein halbes Jahr Erholungsurlaub. Nun waren es in meinem Fall “nur” 2 GerĂ€te. Nicht auszudenken wenn man 10, 20 oder noch mehr davon an der Backe hat.
Um auch etwas positives beizutragen: Ich habe privat auch eins und bin damit mehr als zufrieden. Es ist allerdings ebenfalls ein AustauschgerĂ€t. Die Odyssee habe ich somit auch durch. Dies Neue ist tadellos. Es gibt sie also schon, die einwandfreien GerĂ€te aber wie gesagt reine GlĂŒcksache.
Als BusinessgerĂ€t im Unternehmen - nie wieder. Peinlich auch, wenn man es dort angepriesen hat und gegen aller Skepsis fĂŒr die Anschaffung plĂ€diert hat.

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Das erinnert mich gerade an “Fairphone as a service” 


Was ist daraus eigentlich geworden, weiß das jemand?

Mit diesem Modell könnte man MontagsgerĂ€te und -module, die es ja nun mal öfter gibt als Fairphone und uns lieb sein kann, innerhalb des Service unkompliziert tauschen lassen 
 funktioniert ja mit anderen GerĂ€ten auch so im Businessbereich.

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Hi @kdh ,

Sorry, aber wenn das so ist, solltest du dagegen steuern und einen Burn-Out vermeiden.

Finde ich nicht, da es stark vom jeweiligen Einsatz abhĂ€ngt. Wenn es fĂŒr Mitarbeiter ist, denen im Job ein Handy “zusteht”, die aber nicht hinter dem Konzept eines Fairphones stehen, empfinden sie es vermutlich als Strafe, dass sie eins bekommen und sie werden kein gutes Haar daran lassen. Wenn die Mitarbeiter sich ihre Dienst-Handys aussuchen dĂŒrfen, gibt es vielleicht auch einige wenige, die es ganz attraktiv finden, ein Fairphone dienstlich benutzen zu dĂŒrfen und, ich weiß nicht, wie das bei euch ist, evtl. auch privat.

Mobile Device Management mit Androiden finde ich generell schwierig, aber ich weiß nicht, ob ihr MDM in eurer Firma ĂŒberhaupt nutzt. Davon ab bietet das Fairphone fĂŒr den GeschĂ€ftseinsatz vorteile:

  • Leichte Reparierbarkeit, Wartbarkeit, man kann Ersatzteile vorrĂ€tig halten
  • Kein Google, kein PlayStore mit FOpen OS
  • Man kann einen eigenen Firmeninternen App-Store mit Repomaker betreiben, auch ohne eine MDM Infrastruktur

DafĂŒr braucht man auch entsprechendes Personal, das die Erfahrung, Kenntnisse und die Lust darauf hat, das Fairphone so zu unterstĂŒtzen. An deiner Initiative kann ich daher nichts peinliches finden. Sie ist vielleicht etwas ihrer Zeit voraus, aber trotzdem gut.

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Sehe ich tatsĂ€chlich genauso. Wenn man einem Apfel JĂŒnger mit einem billigen Fairphone quĂ€lt, findet der das natĂŒrlich sch
e und sucht nur nach Fehlern und provoziert diese natĂŒrlich auch. In Deinem Fall @kdh habe sie ihr Ziel ja auch erreicht. Es gibt was ach so tolles “Neues”.

Es ist wohl bekannt, das IT-Mitarbeiter grundsÀtzlich immer unter Stress und Zeitdruck stehen

Zum Stressabbau empfehle ich die LektĂŒre vom “Bastard Operator from Hell”, vielleicht bereits bekannt. Es gibt viele weitere dadurch inspirierte Geschichten im Netz :wink:

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Liebe Leute, vielen Dank fĂŒr die vielfĂ€ltigen Meinungen zu meinem Post. Es ist ganz klar, dass es viele unterschiedlich Sichtweisen gibt und letztlich kann ich meine Situation und meine Erfahrungen ĂŒber einen kurzen Post nicht bis ins Detail rĂŒberbringen.
Wichtig wÀre zu sagen:
Es ist bei uns keineswegs so, dass die Leute nicht aufgeschlossen sind gegenĂŒber dem Projekt “Fairphone”, ganz im Gegenteil. Und Sie sind auch keineswegs auf Apfelprodukte fixiert.
Was ich letztendlich sagen oder rĂŒberbringen wollte ist:
In der GeschĂ€ftswelt gilt die Devise “funktionieren muss es”. Wenn es das nicht tut, dann kommt Verdruss auf und dann hat es der Admin an der Backe. Dies gilt fĂŒr das gesamte technische Equipment. Hier die konkreten Probleme (eigendlich bekannt und reichlich diskutiert):

TelefonatabbrĂŒche
Neustarts aus heiterem Himmel
mangelnde WiFi KonnektivitÀt
defekte Kamera

Ich hoffe und wĂŒrde mich freuen, wenn Fairphones in anderen Unternehmen erfolgreich zum Einsatz kommen und vielleicht kommt der Zeitpunkt wo man von einer gewissen Reife (Ausfallsicherheit, ZuverlĂ€ssigkeit) des Produkts sprechen kann. Ich werde ein Auge darauf haben. Jedenfalls muss ich mich davor hĂŒten, unnötige Baustellen zu errichten.

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Ich kann die Diskussion nachvollziehen, nutze das Fairphone 2 selbst geschaeftlich.

Es ist wohl unbestritten, dass das Fairphone 2 alles andere als zuverlaessig ist, da einfach zuviele Krankheiten. Es scheint auch, dass das Entwicklerteam gnadenlos unterbesetzt ist. Alles irgendwie nachvollziehbar und an sich nehme ich das gerne in Kauf fuer ein Geraet, dass die Welt etwas besser machen soll.

Das Problem ist jedoch, dass durch diese Unzuverlaessigkeit gnadenlos viel Potential verschwendet wird. Gerade im Geschaeftsbereich hat ein Handy genau eine Aufgabe zu erfuellen: zuverlaessig zu funktionieren. Wenn es das nicht tut, hat es grossflaechig keine Chance sich durchzusetzen und es wird auf ewig ein “Spielzeug” fuer Weltverbesserer bleiben.

Ich werde meinem Fairphone 2 sicher treu bleiben, ich kann es leider niemanden guten Gewisssens weiterempfehlen. Zumindest nicht ohne den Zusatz, dass man sich auf Experimente einlassen und auf die gewohnte Zuverlaessigkeit verzichten muss.

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Du hast es wirklich auf den Punkt gebracht. Auch ich werde meinem privaten Fairphone 2 treu bleiben. Meine Frau hat auch eins. Die HĂŒrdenlĂ€ufe haben wir beide hinter uns, jetzt haben wir jeder ein Fairphoneexemplar, wie man es sich wĂŒnscht. Akku hĂ€lt nicht sehr lange - aber okay, soll nicht weiter stören. Ich freue mich fast jedesmal wenn ich es in die Hand nehme und möchte nichts anderes haben. Auch die Community hier ist top, dass muss auch gesagt werden. Aber das Fairphone jemandem empfehlen oder gar ans Herz legen? Eher nicht. Ich hĂ€tte sogar Bedenken, ein GerĂ€t das klare Macken zeigt, einfach bei Ebay zu verkaufen.

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Also ich wĂŒrde es auch niemals GeschĂ€ftlich empfehlen.
Da kann mir keiner was erzÀhlen - es ist leider dazu viel zu unzuverlÀssig.

Privat empfehle ich es auch nur noch Leuten die wirklich Spaß an Technik haben und auch nicht scheuen mal mit einem Problem löngere Zeit nach einer Lösung zu suchen. Fairphone kann echt cool sein aber einfach und problemlos ist es definitiv nicht.

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Ich kann mich dem Trend dieses Threads inhaltlich auch nur anschließen.

Allerdings wĂŒrde ich generell folgende Frage stellen:
Ist es sinnvoll, ein absolut neues Produkt mit einem Konzept und einer Technik, die es so noch nicht gegeben hat (hier die ModularitÀt), im Businessbetrieb einzusetzen, wo es auf ZuverlÀssigkeit und StabilitÀt ankommt?
Das kann doch nur da funktionieren, wo der soziale/ethische Ansatz von Fairphone zum Unternehmenskonzept passt und dann auch die sogenannten “Kinderkrankheiten” kein Dealbreaker sind.
Jedes Unternehmen, das primÀr auf die Maximierung von Gewinn, Nutzen und Effizienz abzielt, probiert das vielleicht bestenfalls mal im Kleinen aus.

Ich sehe das immer noch so, dass Fairphone sich weiter in der Entwickliung befindet und die Smartphones sicherlich immer besser werden. Aktuell wird mit dem FP2 ausprobiert was alles machbar ist - da ist das Upgrade auf Android 7 ein gutes Beispiel - und parallel die ganze Erfahrung fĂŒr das nĂ€chste FP3 genutzt wird.
Das wĂ€re fĂŒr mich jedenfalls sinnvoll und plausibel. Und fĂŒr das FP2 ist das natĂŒrlich auch perfekt. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es bald auch noch eine stabile Version von Android 7 gibt; und schon jetzt ist FP da weiter als jeder andere Hersteller!

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Ich liebe das Projekt und finde es sehr unterstĂŒtzenswert. Ich bin jedoch nicht nur Idealist, sondern auch Kunde, der 2016 554 € hingelegt hat und dafĂŒr ein smartphone erhielt, das wirklich sehr unzuverlĂ€ssig ist. Ist ĂŒbrigens schon mein zweites; das erste war ein komplettes “failphone”, wurde aber immerhin anstandslos ersetzt. Ich Bin Freiberufler, nutze es privat und geschĂ€ftlich. Aber stĂ€ndige Neustarts (neues Problem bei mir seit update auf Android 7), TelefonatabbrĂŒche und neuerdings keine Verbindungsmöglichkeit mehr mit der Freisprechanlage meines Autos (ebenfalls nach update auf Android 7, davor problemlos) lassen mich langsam verzweifeln. Ich bin kurz davor aufzugeben und mir wieder ein anderes smartphone zu kaufen.

Hallo Marco,

stÀndige Reboots kannte ich auch. Ich kann Dir empfehlen auf Lineage OS zu gehen. LÀuft sehr stabil!

Gruß Frank

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Ich kann Dich wirklich gut verstehen.
Da ich das GefĂŒhl habe, dass das Android 7 Update noch nicht völlig stabil lĂ€uft und einige bedeutsame Bugs hat, habe ich auch bislang davon abgesehen, dieses zu installieren.

Neben der Lineage Variante, die ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen kann, die aber hier im Forum durchaus erprobt ist, gibt es auch die Möglichkeit auf Android 6 zurĂŒckzugehen.
Bist Du schon auf diesen Thread/WiKi gestoßen? In den FAQ findest Du auch einen Link zur Anleitung fĂŒr ein Downgrade.

Das wĂŒrde ich jedenfalls eher anregen, als ein neues GerĂ€t zu kaufen.
Ich drĂŒck Dir die Daumen.

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LineageOS kann ich von meiner Seite auch empfehlen, lÀuft bei mir seit ca. 2 Jahren sehr stabil; allerdings hatte ich auch vorher (damals unter Android 5) keine Probleme mit Reboots.
@BertG’s Argumentationslinie bzgl. beruflichem Einsatz kann ich mich voll anschließen. “Lustigerweise” hat mich anno 2014 ein Freund auf Fairphone hingewiesen, fĂŒr den - obwohl er die Werte voll unterstĂŒtzt - ein FP2 keine Option war; BegrĂŒndung: Zweifel an der ZuverlĂ€sdigkeit, aber beruflich auf ein funktionierendes GerĂ€t angewiesen. Aus meiner IT’ler-Perspektive völlig legitim und nachvollziehbar.

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Mich ĂŒberzeugt die Verallgemeinerung “FP nicht zuverlĂ€ssig” nicht, weil erstmal nachzuweisen wĂ€re, dass es ‘zu viele’ GerĂ€te gibt, die nicht zuverlĂ€ssig sind. Meine Freundin hat ein FP2 privat wie geschĂ€ftlich, und ist sehr zufrieden. Sie hat zudem GerĂ€te von Apple - und ist mit denen sehr unzufrieden, weil da andauernd neue Probleme auftreten und man so gut wie nichts mehr selber prĂŒfen, modifizieren geschweige reparieren kann.

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Ich möchte keine generelle UnzuverlĂ€ssigkeit unterstellen (mein FP2 lĂ€uft sehr stabil, in gut 3 Jahren mußte ich nur einmal das Display tauschen lassen), aber das Risiko fĂŒr Probleme ist aufgrund des neuen modularen Konzepts und des Start-up-Charakters des Herstellers sicherlich höher als bei herkömmlichen GreĂ€ten von Volumenherstellern. Das ist aber kein FP2-Spezifikum, sondern liegt m.E. in der Natur der Sache.
Ein zweiter Faktor ist sicherlich auch, ob und wie man Vorsorge fĂŒr einen GerĂ€teausfall bzw. -wechsel treffen kann und will. Wenn Kontakte, Kalender u.a. Daten jederzeit mit einer (public/private) Cloud synchronisiert sind und sich der Wechsel auf ein Ersatztelefon mehr oder minder auf das umstecken der SIM-Karte und das einrichten der benötigten Konten beschrĂ€nkt, spricht sicherlich wenig gegen einen Business-Einsatz.
IMHO sollte man sich einfach nur der Risiken bewußt sowie willens und in der Lage sein, angemessen damit umzugehen oder vorzusorgen.

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Dem kann ich mich inhaltlich vollkommen anschließen.
Allerdings hat sich dieser Thread jetzt sowieso erledigt, da das FP2 nahezu ausverkauft ist.

Umso spannender wird es, ob sich zum FP3 auch wieder eine solche Diskussion entwickelt und welchem Konzept das neue Telefon folgen wird.

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