Ich habe auf meinem FP3 die App Handyparken München installiert. Sie hat bereits ein oder zwei Mal erfolgreich funktioniert. Wenn ich sie aber jetzt wieder nutzen will, erhalte ich die Aufforderung, die App bei Google Play Store zu aktualisieren. Will ich das dann tun, sagt mir Google Play Store: Keine solche App bekannt. Jetzt bin ich eben einen anderen Weg gegangen: Habe die App Lounge im FP3 aufgerufen, dort die App gesucht und gefunden. Als ich sie auswählte, wurde mir gleich “Aktualisieren” angeboten, was ich annahm und was auch funktionierte. Soweit so gut. Aber wie soll ich das verstehen?
Kann es sein, dass Du /e/ auf Deinem FP3 installiert hast? “App Lounge” ist m.W. der Name des Stores von /e/.
Aber dann sollte es gar keinen Play Store auf dem Handy geben…
Auf dem FP3 ist /e/OS installiert (weiß ich zufällig, da ich es installiert habe)…
Das ist genau der richtige Weg. Du solltest Deine Apps immer über die App Lounge aktualisieren.
/e/OS ersetzt die originalen Google-Dienste durch microG, ein Open Source Projekt, das möglichst viel von den Google-Diensten nachzuahmen versucht, damit auf Google-Dienste angewiesene Apps eine (ganz gute) Chance bekommen, auch ohne die originalen Google-Dienste zu laufen.
Damit das funktioniert, muss sich microG natürlich dem System gegenüber auch als Google Play Dienste ausgeben, und darüber können andere App Stores als die /e/OS-eigene App Lounge stolpern.
Heißt das, dass, wenn ich mir die App eines Verkehrsverbundes wie z.B. MVV oder den DB-Navigator vom originalen GooglePlaystore herunterlade, diese App immer, wenn ich sie aufrufe, über einen Google-Server läuft und somit meine Fahrten auf diesem Server gespeichert werden und somit jederzeit ein Bewegungsprofil von mir erstellt werden kann? Und dies wird durch Verwendung vo microG verhindert? Gilt dieser GEdanke ebenso für den Aufruf der Suchmaschine und ist dies der Grund, wieso, wenn ich etwas mit dem Browser suche, stets spot.murena als URL erscheint?
Nein.
Der Google Play Store zwingt die Apps nicht, ihre ganzen Daten bei Google zu speichern.
Nein.
microG versucht sich so zu verhalten wie die originalen Google-Dienste, damit Apps funktionieren, die eigentlich die originalen Google-Dienste brauchen. Allerdings kann man in den Einstellungen bestimmte Teilbereiche von microG abschalten, wenn man sie nicht braucht oder nicht nutzen möchte.
Mehr zu microG: microG - What you need to know, A conversation with its developer : Marvin Wißfeld - /e/OS Developers Blog - /e/OS community
spot.murena erscheint, weil /e/ spot als Suchmaschine im Browser voreingestellt ist. Das hat nichts mit microG zu tun, das kann man in den Browser-Einstellungen ganz einfach ändern.
Danke, Anotherelk, aber wozu brauche ich denn dann überhaupt einen Agenten zwischen dem Original und mir?
Ah, mögliches Missverständnis.
Dienste gibt es nicht nur online, sondern so werden auch verschiedene im Hintergrund eines Betriebssystems laufende Prozesse bezeichnet.
(Engl. services, in diesem Fall GSF - Google Services Framework)
Die hier gemeinten Google-Dienste sind keine Online-Dienste, sondern Google-Komponenten, die bei Google-zertifizierten Android-Varianten mit installiert sind und im Hintergrund angeboten werden, damit Apps sie benutzen können, was sehr viele Apps auch tun (weil es Vorteile bietet, z.B. einfachere Entwicklung), wodurch aber das Funktionieren der Apps vom Vorhandensein dieser Google-Komponenten abhängt.
Wenn diese Google-Komponenten nicht vorhanden sind, funktionieren davon abhängige Apps meist nicht mehr richtig oder auch gar nicht mehr.
microG bildet die Funktion einiger wichtiger dieser Komponenten in Open Source nach und macht darauf angewiesenen Apps vor, die Google-Komponenten wären vorhanden.
Damit funktionieren dann viele vor allem populäre Apps einigermaßen klaglos auf Android-Varianten ohne originale Google-Dienste.
@AnotherElk Danke für die ausführliche und verständliche Erklärung!
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