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Einer der Kerngedanken der Fairphone-Idee ist ja, dass man der Umwelt am meisten damit dient, vorhandene Geräte so lange wie möglich weiter zu nutzen. Die Möglichkeiten eines echten Recyclings sind nämlich sehr begrenzt – oft soll das Recyclingversprechen von Herstellern wohl in erster Linie den Kund*innen das Gewissen erleichtern, “upzugraden”. Von daher werden Dir hier sicherlich fast alle den gleichen Rat geben: Wenn Du mit deinem Huawei noch immer gut zurecht kommst, braucht es kein neues Smartphone.

Zudem hat Fairphone die Produktion des Fairphone 2 gerade eingestellt und entwickelt etwas Neues, was aber sicherlich noch mehrere Monate in Anspruch nimmt.

Wenn dein derzeitiges Smartphone dann mal seinen Geist aufgibt: Fairphone hat bislang immer ein Android-Betriebssystem eingesetzt. Darunter sollte fast alles auch laufen, was auf Huawei-Smartphones läuft – denn die verwenden meines Wissens auch Android. Dinge wie die von Dir erwähnten – “Online Banking, Sozial Media und Mails” – brauchen in der Regel nicht ständig die neuesten Spitzenprozessoren.

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Zunächst kann ich mich der Aussage von @urs_lesse nur anschließen.

Neben der Software solltest Du allerdings immer im Auge behalten, dass Fairphone eine kleine Firma und das FP2 ein bislang absolut einmaliges Konzept mit dem modularen Konzept ist. Auch die Möglichkeit auf Lineage oder ein anderes Betriebssystem wie Ubuntu touch umzustellen ist alles andere als gewöhnlich.
Daraus können sich allerdings auch Probleme ergeben, müssen aber natürlich nicht.
Die Erwartungshaltung - jedenfalls beim FP2 - sollte deshalb nach meiner Ansicht nicht sein, dass man einfach ein Smartphone wie jedes andere kauft. Ich habe keine Ahnung, wie das mit der Fehlerrate aussieht, aber es scheint jedenfalls spezifische Probleme zu geben, die immer wieder auftreten können; bspw. der Ausfall des Bottom-Moduls (USB-Anschluß, Mikrofone …).

Mein eigenes FP2 hatte das Problem, dass es immer wieder ein Reboot ausgefĂĽhrt hat. Der Fehler war lag am Batteriefach, dass bei einer Anzahl von Telefonen einen kleinen Tick zu groĂź ausgefallen ist. Fairphone hat mir dann ein kleines Plastikteilchen zum Einkleben (selbstklebend) geschickt und seitdem habe ich gar keine Probleme mehr.
Andere hier im Forum haben sich aber schon frustriert gemeldet, weil sie zahlreiche Probleme mit ihren Gerät hatten.

Ich habe - wie gesagt - keine Ahnung, wie groĂź das Risiko im Vergleich zu anderen Herstellern ist, wĂĽrde aber anraten einen gewissen Enthusiasmus mitzubringen.

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Deutsch (by Google):
Ich bin in der gleichen Position: Ich bin glücklich mit meinem Telefon, aber ich habe mich gefragt, ob ich eine neue Life Edition von Fairphone 2 kaufen könnte. Ich würde kein neues FP2 kaufen, aber ein gebrauchtes Telefon ist etwas anderes (viel weniger Ressourcen) und ich möchte diese Idee unterstützen, die umweltfreundlich ist.

Ich denke, ich werde jetzt warten und sehen, was in den nächsten Monaten passieren wird. Wenn mein Telefon kaputt geht oder etwas, werde ich mir sicher eins kaufen.

Mein Telefon ist 3 Jahre alt und ich kann diese Art von Apps verwenden, die Sie erwähnt haben.

English:
I am in the same position: I am happy with my phone but I have been wondering about buying a Fairphone 2 new life edition. I wouldn’t buy a new FP2 but a second hand phone is other thing (much less resources extracted) and I would like to support this idea which is enviroment-friendly.

I think I’ll wait for now and see what will happen in the next months. If my phone gets broken or something I will buy one, surely.

My phone is 3 years old and I can use these kind of apps you’ve mention.

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Ich kann mich allen Vorrednern nur anschließen: das aktuelle Gerät (Moto G 1. Generation, 5 Jahre alt) so lange wie möglich nutzen oder, wie ich es gemacht habe, weitergeben an Jemanden dessen Handy kaputt gegangen ist. Ich hatte das Fairphone schon sehr lange im Auge, mir aber immer wieder, wie urs_lesse vorgeschalgen hat, gedacht das ich das aktuelle so lange wie möglich nutzen soll.

Zur Verarbeitung des Smartphones: aus meiner Sicht kann das Fairphone 2 mit keinem Smartphone Modell mithalten was die Verarbeitung angeht. Durch die Modularität und dadurch die Möglichkeit das in wenigen Schritten Module getauscht werden können, ist nicht alles so dicht verbaut das man ein kompaktes Stück Smartphone in der Hand hält, wie z.B. ein iPhone oder Galaxy. Mir macht das nichts aus, da andere Vorteile überwiegen.

Wie z.B. die Tatsache das das Smartphone mir gehört, nicht nur die Hardware sondern auch die Software. Es kommt mit vorinstalliertem TWRP Recovery Manager, was es erleichtert ein alternatives ROM aufzuspielen. Bei mir läuft ein Lineage der aktuellsten Generation mit F-Droid als einzigem Store, ohne Google und allen anderen Datenkraken und-diensten. Und genau das ist der Grund warum ich mich für das FP2 entschieden habe.

Ich hoffe diese EindrĂĽcke helfen bei der Entscheidung - egal in welche Richtung es geht.

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Ich habe mein FP2 seit anderthalb Jahren - nach dem anfänglichen “Berg” der Umstellung funktioniert es völlig problemlos. Ich habe damals auf Open OS umgestellt, weil ich nicht nur nachhaltig, sondern auch Google-frei sein wollte.

Auch mit dieser Beschränkung habe ich keinerlei Probleme mit der Kompatibilität von Apps. Das einzige Problem ist die Tatsache, daß manche Firmen (Bahn, Banken, etc.) ihre Apps nicht im F-Driod anbieten. Diese Apps lade ich mit einem alten Smartphone aus dem Play Store, extrahiere das apk und installiere es auf dem FP2.

Deswegen ist sicherlich auch ein biĂźchen Informatik-Knowhow (oder die Bereitschaft, den entsprechenden Anleitungen zu folgen) hilfreich - dazu hattest Du noch keine Angaben gemacht.

FĂĽr mich auf jeden Fall eine tolle Sache, das FP2.

Danke & GrĂĽĂźe von
nobi

EDIT: Nach diesem post habe ich yalp gefunden - die App kann man per F-Droid installieren und dann kann man mit yalp Apps direkt aus dem Play Store installieren, ohne ein Google-Konto. Sehr praktisch.

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Der Artikel mag vielleicht nicht mehr auf dem allerletzten tagesaktuellen Stand sein, enthält aber nach wie vor hervorragende (und verständliche) Anleitungen, wie man sehr viele Apps auch ohne Google-Konto dem Play Store entreißen kann:

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Ich habe mir letzten Sommer ein FP2 zugelegt es aber wenige Wochen später wieder verkauft, Hauptgründe waren 1) der Akku hält leider nicht einen ganzen Tag durch, obwohl ich kein heavy User bin 2) manchmal hat mein Display vorallem beim Scrollen Probleme gemacht, das war echt nervig, wenn man im Browser einen Artikel gelesen hat und beim langsamen Mitscrollen auf einmal ganz nach unten gesprungen wurde
Diese zwei Sachen sind fĂĽr mich ein No-Go gewesen, trotz all der Vorteile
PS: ich hatte einen neuen Akku und sogar mit Stromspar-Tipps aus dem Forum probiert, trotzdem Akkuleistung nicht so toll

Das ist sehr interessant. Mir gefällt die Verpflichtung zur Nutzung von Google nicht

That is very interesting. I do not like the obligation to use Google.

Nur zur Sicherheit: die enthusiastischsten Fairphone User sind für den Otto-Normalverbraucher möglicherweise etwas “speziell”. Man sieht ja auch hier, dass viele auf die Freiheiten und Möglichkeiten (FP Open OS, Lineage, TWRP, etc.) hinweisen.
Aber das bedeutet nicht, dass man das muss! Ich kann mir vorstellen, dass sowas auch abschreckend wirkt auf Menschen, die “einfach nur” ein Smartphone haben wollen und “keine Ahnung von IT haben”. Ich merke das auf den Treffen in Hamburg, wenn Interessierte dort teilnehmen, und keiner der Stammbesucher das System so zeigen kann, wie es ausgeliefert wird, weil jeder die Möglichkeiten genutzt hat, das stark zu individualisieren.

Daher finde ich folgenden einfachen Satz gar nicht so unwichtig: ein Fairphone 2 ist im Prinzip ein ganz normales Android Smartphone, da ist nicht plötzlich alles anders als bei anderen Herstellern (gut, einige passen die Oberfläche stark an, da ist JEDER Wechsel mit Umgewöhnung verbunden).

Was aber nicht unter den Teppich fallen sollte: es gab Ende 2018 ein Update auf Android 7 und soweit ich das mitbekommen habe, sind seitdem Instagram und Pokemon Go inkompatibel. Bis das gelöst wird, könnte das ein Problem sein, wenn man diese Apps braucht.

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Dem kann ich nur zustimmen, Ingo. Es wird sicher einige verschrecken wenn sie die Vielfalt und Möglichkeiten nicht als Vor- sondern Nachteil sehen. Meine Meinung nach haben wir hier eine Parallele zur Windows-Linux Diskussion. Auch da kommt man meist immer an den Punkt an dem User A sagt was man alles im Quellcode dank Freiheit ändern kann, während User B seit Stunden abgehängt ist und alles nur noch verwirrend findet.

Daher auch von mir: out of the box bekommt man mit dem Fairphone 2 ein klasse Smartphone, welches ebenso einfach zu installieren und nutzen ist wie alle anderen Geräte am Markt.

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Hallo divemaster,

ich schlieĂźe mich den meisten vorrednern in vielem an ABER noch etwas ganz wichtiges:

Wer sagt dir dass du social media, banking o.ä. mit dem fairphone nicht machen kannst? Das ist humbug. Über das fairphone hinaus erzählen die Hersteller seit 20 Jahren dass man immer tolle neue Geräte braucht um dies und jenes zu tun ABER schau doch mal bitte was bspw im fairphone drin ist. Alle Geräte die nicht unbedingt von 2005 oder 2010 sind haben Prozessoren und Arbeitsspeicher drin mit denen man vor ein paar Jahren noch highend spiele mit 60 Bildern pro Sekunde simulieren konnte… Wenn es nur darum geht standarddinge (browsen, videos gucken, etc pp) zu tun, dann sind unsere Geräte alle OVERPOWERED… Und trotzdem wird immer wieder erzählt man bräuchte neue Geräte. Sorry, aber das ist technisch gesehen kompletter Unfug. Natürlich sollte man ein relativ aktuelles OS besitzen können was noch aktualisiert wird… Ansonsten: eigentlich braucht man die ganze Rechenleistung für den Alltag gar nicht…

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Ich have das FP2 schon ĂĽber einen Jahr. Technikinteressiert, aber keine Spezialistin.
Deswegen habe ich Android draufgelassen.
Bei jeden Update habe ich unterschiedliche Bugs gehabt (und einige habe ich immer noch) und das Mikro (unteres Modul) schon wechseln mĂĽssen, ging aber leicht.
Wenn du mit einem Akku leben kannst, dass nicht einen ganzen Tag hält, oder bei manchen Apps sofort leer wird. Bei Videos, oder vein Einschalten see Mandé a, auch. Dann kannst du auf einen FP2 wechseln.
Falls du es für die Arbeit brauchst, würde ich dich davon abraten und ein anderes gebrauchtes Android Model empfehlen. Ich finde es großartig, dass man zB die Batterie wechseln kann (Hauptgrund, dass viele andere Handys obsolet werden), aber es ist kein Handy, dass zuverlässig ist.
Positiver Nebeneffekt: meine Zeit in Social Media (FB und Whatsapp) hat sich extrem reduziert

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Ich hab mein FP2 jetzt seit etwas über einem Jahr. Ich hab es mir geholt weil mich das Gesamtkonzept dahinter einfach überzeugt. Bei mir ist das ganz normale Android drauf, ich habe keine Zeit und keine Lust mich da in etwas anderes einzufuchsen. Für das FP muß man definitiv eine gehörige Portion Enthusiasmus, Leidensfähigkeit und Humor mitbringen, es ist wie die guten alten Land Rover - nie ganz, aber nie ganz kaputt. Ich hatte auch das Problem mit Neustarts und fehlendem WLAN, beides hier durch Tips aus dem Forum gelöst. Der Akku möchte zweimal täglich geladen werden, der Bildschirm hat seine Launen und ist jeden Tag anders empfindlich, es wird manchmal so heiß daß man sich fast die Finger dran verbrennt, aber es läuft und tut absolut alles was es soll, alle Apps laufen einwandfrei, auch diverse Banking und Authentifizierungs-Apps die ich beruflich brauche. Ich hatte schon Momente wo ichs bereut habe, aber heute kann ich sagen ich würde immer wieder ein FP nehmen.

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Wenn das Telefon heiĂź wird, dann liegt das in der Regel an aktiven Apps.
Ich hatte das auch eine Zeit lang und es hat dann immer geholfen, das Telefon neu zu starten; manchmal brauchte es allerdings bis zu 3 Neustarts.
Ich weiss allerdings nicht, woran es bei mir lag und ich habe jetzt schon seit Monaten keine Probleme mehr damit.

Die Vorteile des FP2 sind die Ersatzteile, modularität und die austauschbare Batterie sowie die Möglichkeit verschiedene Betriebssysteme aufzuspielen. Nicht zu vergessen die große aktive Community wo es für fast jedes Problem eine Lösung gibt.
Natürlich sind die ethischen und ökologischen Gesichtspunkte auch ein Vorteil.
Nachteil ist, dass das FP nicht so zuverlässig läuft wie man es von konventionellen Handys kennt.
Der Prozessor ist vielleicht manchmal etwas ĂĽberfordert.
In Summe ist das FP ein super Handy wenn man geduldig ist, gene nach Fehlern sucht und sie beheben will, wenn möglich. Dafür ist das FP hervoragend geeignet.
Wenn Du ein 7/24 Handy suchst das unter normalen Umständen immer funktioniert und bei dem die Batterie einen Tag durchhält auch wenn mehr als eine App läuft. dann würde ich Dir vom FP abraten. Leider. Diesen Komfort den man so von vielen konventionellen Handys kennt bietet das FP definitiv nicht.
Mein Ratschlag wäre, behalte dein bisheriges Handy, ist zumindest ökologisch besser ;-), bleib der Idee von FP verbunden und schau mal was bei dem FP3 dann für Erfahrungswerte kommen.

Ich bin sicher auch kein Standard-User. Ich nutze FP2 seit guten 2 Jahren und bin zufrieden. Ich kann deshalb nicht sagen, dass ich begeistert bin, weil ich mit dem FP2 einfach zu wenig mache und mich als fast 70 jähriger auch nicht mehr machen muss oder soll. Für mich war wichtig:

  • Wechelbare Batterie
  • open OS ohne google
  • einfache Reparatur

Dass ich mit Version 5 angefangen und jetzt bei 7 gelandet bin, war nicht geplant, ist auch nicht bei allen zu haben. Ich musste nur das Rückteil austauschen, weil die Gummidichtung sich löste, mittlerweile gibt es nur die neuen slimline-Rückteile.
Mit meiner Nutzung hält die Batterie mindestens 3 Tage, das war mit der Version 6 deutlich schlechter.

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Ich nutze mein Fairphone etwa ein Jahr und ich bin zufrieden. Ich hatte vorher ein Iphone6 und war auch zufrieden, aber dann war der Akku fertig.
Das Fairphone ist keine Luxusware, wie ein IPhone. Die Software ist langsamer und ich denke alles ist eben weniger luxuriös. Aber im Grunde funktioniert alles gut und ich denke, angesichts der Tatsache, was für ein kleines Unternehmen dahintersteckt und mit welchen Prinzipien gearbeitet wird, ist es sehr gut zu gebrauchen. Die Abstriche, die ich mache sind es mir wert.

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Leider denke ich, dass Fairphone sich nicht an die gegebenen Versprechen hält…
Wir haben einen Haufen Geld für ein mittelmäßiges Handy bezahlt, in der Hoffnung, etwas längerfristig Haltbares zu bekommen. Stattdessen wird die Produktion eingestellt und ein riesen Tekkie-Forum aufgesetzt…
Ich wartete (im Vertrauen auf die Modularität) also umsonst auf den größeren alltagstauglichen Akku…

Leider muss ich dir an einigen Stellen Recht geben. Wenn ich jetzt höre, (oder ist es nur ein Gerücht?) dass an einem Fairphone3 gearbeitet wird, bin ich auch sauer. Ich habe gern aktuelle Technik und will durch die Modulare Bauweise einGerät dass ich nicht komplett austauschen muss. Sollte es zu einem Fairphone3 kommen und das 2er nicht mehr weiterentwickelt werden, bin ich auch enttäuscht und wende mich vermutlich wieder dem Gebrauchtmarkt für IPhone zu.

Fairphone kann sich gar nicht nicht an ihre Versprechen halten, da sie nie Versprechen abgegeben haben.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es werden keinen neuen FP2 mehr verkauft, das ändert nichts für dein FP2 was du schon besitzt. Fairphone hat dafür gesorgt, dass sie möglichst lange noch Ersatzteile haben.

Dass es einmal ein Fairphone 3 geben werden muss war von Anfang an klar. Das Fairphone 2 ist das erste modulare Smartphone, aber die Modularität wurde immer schon nur/hauptsächlich als ein Mittel zur besseren Reparierbarkeit beworben. Dass man ein Smartphone herstellen kann, bei dem man alles upgraden kann, sodass man nie mehr ein neues Gerät kaufen muss ist noch nicht realistisch und hat auch nie jemand behauptet.

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