🇩🇪 Sind alte Android-Versionen schlecht? Warum werden sie nicht mehr unterstützt?

Klingt so als ob du meinst die App-Ersteller seien schuld drann … …das kann aber nicht sein.

Hab ich auch so gemeint.

Ich halte mich kurz, weil ich nicht viel Zeit habe …

Versionen (Android 4.2.2) die unsicher sind, sollte man nicht noch "zu Tode-"pflegen bzw. muss man sich als App-Ersteller früher oder später davon distanzieren - sorgt für bessere Performance und Stabilität (was ein gutes App ausmacht). … wie Windows XP, Internet Explorer 6 und viele Versionen bei Adobe Flash, Java, usw.

Wenn nun jemand ein neues App auf den Markt bringt, warum sollte der App-Ersteller ein 4 Jahre altes System, das es zu vermeiden gilt, berücksichtigen?

PS: Ich selbst programmiere keine Apps, jedoch habe ich als Webseiten-Programmierer (u.a. PHP) viel Erfahrung gemacht mit Kompaktibilität IE6.

zu deiner Information: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Android-Versionen
(Grün = Gut, Rot = Schlecht)

Damit Personen, wie @Stephanie_Meier die App benutzen können…

Nein.

Webentwicklung ist etwas anderes mit API support. Bei Webbrowsern gibt es keinen Weg, neuer Funktionen zu älteren Versionen von Webbrowsern zu bringen. Bei Android gibts aber die “Support libraries”, welche genau das machen und Entwicklung für ältere Android Versionen sehr vereinfachen. 4.2 nicht zu unterstützen ist höchstwahrscheinlich nur eine Entscheidung des Entwicklers und keine technische Limitierung.

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Diese Klassifizierung sagt genau folgendes:

Legende: :red_circle: Ältere Version; nicht mehr unterstützt, :green_heart: Ältere Version; noch unterstützt

Das bedeutet aber nur (überspitzt formuliert), dass Google mehr oder weniger willkürlich den Support für über 3 Jahre alte Android-Versionen einstellt. Und im Falle des FP1 bedeutet es, dass Chipsethersteller Mediatek sich nicht darum gekümmert hat, dass auf dem MT6589-Chip des FP1 die “noch unterstützte” Android-Version 4.4.4. läuft.

Das heißt aber nicht, dass mein FP1 und das Android, das darauf läuft, schlecht ist. Für meine Zwecke reicht es vollkommen und die Erfordnernisse eines Telefons erfüllt es sowieso. Man kann etwas auch schlechtreden.

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Stillstand ist Rückschritt. Ich als Entwickler werde mich hüten, mich auf alte API´s zu konzentrieren. Nichts ist schlimmer, als NICHT nach vorne zu schauen und NICHT mit den aktuellen Entwicklungen mit zu gehen.
Dafür ändert sich zu viel im Kern der Api´s und die dazu gekommenen Möglichkeiten und Technologien reizen einen Entwickler halt mehr.

Aktuelles Beispiel iOS; die Apps der Entwickler, die es verpennt haben, ihren Kram auf 64 Bit umzustellen, sind aus dem Store geflogen und die User ärgern sich nun, lieb gewonnene Applikationen nicht mehr nutzen zu können.

Klar ist Adroid 4 nicht schlecht, aber mit Android sieben und acht haste einfach mehr Möglichkeiten für der Umsetzung von Applikationen.

Das ist Egoismus der Entwickler und die User, die nicht alle 2 Jahre ihr Smartphone upgraden müssen es ausbaden.

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Smartphone upgraden steht hier euphemistisch für das angeblich veraltete Smartphone wegwerfen und ein neues kaufen, das wiederum ein baldiges Ende finden wird.

Wenn es noch Sicherheits-Updates für eine Android-Version gibt, kann man als App-Entwickler die Kompatibilität damit doch sehr gut begründen. Wenn man sich dann noch tatsächlich um Nutzer Gedanken macht, die aus finanziellen, ethischen, ökologischen oder sonstigen Gründen eben nicht den Hypetrain fahren können oder wollen, ist das äußerst löblich - zumal es technisch keine besondere Herausforderung zu sein scheint.

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Egoismus würde ich nicht sagen, aber in der Softwareentwicklung muss es weiter nach vorne gehen, da bleibt nix anderes übrig. Es will ja auch keiner mehr mit MSDos und co. arbeiten. Darauf wären zum Beispiel heutige Entwicklungen gar nicht möglich gewesen… oder ist hier noch jemand mit Windows 95 unterwegs? Warum nicht, kann sich doch jeder selber beantworten.

Ich sehe nicht das Problem darin sondern in der Hardwarearchitektur. Diese ist zumeist minimal kalkuliert und somit zeitlich begrenzt. Das FP2 hat bisher auch den Sprung von Android fünf auf sieben geschafft und die acht wird es auch noch hin bekommen.
Was danach kommt, weiß man nicht… aber da kann man ja dann auf Ubuntu oder ähnliches umsteigen, wenn die Spezifikation für die nächsten Android Generationen nicht mehr ausreichend ist.

…und es ist nicht die Schuld des Entwicklers, dass alle zwei Jahre ein neues Handy geholt werden muss, sondern die des Verbrauchers, der doch immer das neueste Gerät haben möchte.

Ich wage zu behaupten, dass die Entwickler von FOSS-Apps einem anderen Ethos (in Bezug auf Legacy-Smartphones) folgen und daher die Apps auf F-Droid im Allgemeinen niedrigere API-Levels unterstützen, als Apps im Play Store.

Ist meiner Meinung nach also nur eine Frage der Einstellung und der Interessen, die hinter einer App-Entwicklung stehen.

Ja, aber auch diese haben ihre Nachteile, zum Beispiel in Bezug auf App Größe usw. Weiterhin gibt es einige Aspekte die auf alten Smartphones nicht nachbaubar sind (zumindest nicht ohne Nebenwirkungen – dazu gehört zum Beispiel die WebView) oder bestimmte Zugriffe auf API Schnittstellen (hier gibt es zum Beispiel bei Bluetooth LE verbesserte Schnittstellen ab Android 5 (API Level 21), die man nicht so leicht emulieren kann. Gerade bei Bluetooth ist es so, das auch nach persönlicher Erfahrung, die Unterstützung durch Android 5 soviel besser ist als durch Android 4.3, dass es schlicht nicht wirtschaftlich ist, Apps auch auf Android 4.3 zu supporten.

Neben dem reinen API Leveln gibt es noch einen Aspekt, der für gewerbliche App–Entwickler wichtig ist, eben die Wirtschaftlichkeit. Ich kann meine App nicht für Geräte einer Android Versionen freigeben, die ich nicht teste. Weiterhin ist es vielleicht besser für mich, eine Platform, auf der die App möglicherweise instabil läuft ganz auszuschließen, als halbherzig zu untersützen. Nutzer_innen bekommen dann eine mittelmäßige App die ich auf ihrem Gerät weder unterstützen kann, noch will. Im schlimmsten Fall verursachen diese dann auch noch Supportkosten und geben meiner App eine schlechte Bewertung.

Die Schuld tragen meiner Meinung nach die Hersteller, die Geräte zu unwirtschaftlichen Preisen auf den Markt werfen, die Chip-Entwickler, denen Nachhaltigkeit egal ist, und schließlich Google, das zu wenig tut und keine wirtschaftlichen Anreize für Hersteller schafft, die Situation zu ändern. (Sogar das Google eigene, 800€ teure, Pixel 2 bekommen nur 2(!) Jahre Feature–Update und 3(!!!) Jahre Sicherheits–Update–Garantie – eine Frecheit.

Oder eben der Motivation: Freie Software supporten oder Lebensunterhalt verdienen. Leider immer noch zu selten möglich, beides zu verbinden.

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Können wir uns nicht einfach darauf einigen, dass alle beteiligten Mitschuld haben?

  • Fairphone hätte (theoretisch) vorhersehen können, dass Mediatek ein sch**ß ist und die Lizenz für ein anderes chinesisches Handy-Modell kaufen können, das sie länger hätten unterstützen können (vorausgesetzt so etwas hätte es gegeben).
  • G%&$e könnte Android so designen, dass es leichter zu upgraden ist (wie es ja jetzt endlich mit Android O zu sein scheint) und/oder ältere Android Versionen weiterhin mit Sicherheitsupdates versorgen.
  • Die Chip Hersteller könnten aufhören Upgrades zu blockieren und den Source Code ihrer Firmware herausgeben.
  • Die Hacker könnten endlich aufhören Sicherheitslücken auszunutzen wodurch alte Android-Versionen kein Problem mehr wären.
  • Die App-Entwickler könnten - wie Stefan richtig gesagt hat - so wie FLOSS Entwickler auf die Wirtschaftlichkeit verzichten und ältere Android Versionen unterstützen. Ich würde einen Workaround gegen die schlechten App-Bewertungen vorschlagen: Einfach eine Legacy-Version für die App erstellen, den Source-Code veröffentlichen und die App auf F-Droid veröffentlichen. Auf F-Droid gibt es keine App-Bewertungen. Dazu kann man noch eine Warnung schreiben, dass die Legacy App nicht 100% unterstützt wird.
  • Die Politik könnte das ganze zu Gunsten der Nutzer und der Umwelt regulieren.
  • Und nicht zuletzt sind wir Kunden schuld, die wir uns das alles gefallen lassen.
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@paulakreuzer

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Ich Stimme allem, zu, bis auf diesem Sicherheitaforschung ist wichtig. Besser bekannte Lücken, als sich falsch in Sicherheit zu wiegen.

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…was aktiv von unseren Regierungen verhindert wird. Bundestrojaner etc. profitieren von unbekannten Sicherheitslücken und nehmen in Kauf, dass sämtliche User angreifbarer sind, als sie sein könnten.

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Eins vorweg: ich hab noch keine Apps entwickelt, daher hab ich vielleicht falsche Vorstellungen davon, was es bedeutet, ältere API Level zu supporten. Nach meinem Verständnis müsste das zu Fallunterscheidungen führen, richtig? Also ich meine, dass die App prüft, welche API Version das Smartphone unterstützt und dann mal diese und mal jene Methode aufruft (schließlich will man, wo es geht, ja neue Features nutzen).

Ich kann mir nicht helfen, das kommt mir etwas weltfremd vor (wie gesagt, vielleicht muss ich erstmal Apps entwickeln um das besser einschätzen zu können). Ich störe mich ein wenig an dem Begriff “Wirtschaftlichkeit”. Auch wenn es nicht um Geld geht, es macht doch einen Unterschied aus, wie viel Zeit ich in den Support älterer Versionen stecke. Und der Tag hat nun mal nur 24h :wink:

Und den Workaround gegen die schlechten Bewertungen finde ich auch nicht wirklich haltbar. Die unzufriedenen User der Legacy Version von F-Droid werden schon einen Weg finden, ihr Feedback loszuwerden. So wie ich User kenne, ist es Wurst ob da steht, dass die Version nicht 100% supportet ist oder nicht :wink:

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Der Punkt war natürlich nicht ganz ernst gemeint.

Komischerweise ist die Zeit aber anscheinend nur denen wichtig, denen es um Geld geht, während FLOSS Entwickler die vielleicht gerade mal hier und da mal eine Spende bekommen sich die Zeit meist nehmen.

So wie ich F-Droid User kenne sind sie entweder zufrieden mit einer App, helfen sie zu verbessern oder suchen eine andere. Aber natürlich wird es nicht 100% der Kritiken verhindern.

Ich hab die meisten Punkte in meinen Post oben eigentlich nicht so richtig ernst gemeint. Ich wollte damit nur aussagen, dass die ganze Diskussion (wem die Schuld in die Schuhe schieben) hinfällig ist.
Alle sind schuld, alle könnten es besser machen aber alle haben Ausreden wieso sie das nicht tun (können).
So ein System kann man nicht verändern indem man einer Gruppe von Leuten die Schuld gibt, sondern nur indem man die unterstützt die es anders machen.

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